Eine Fantasie von Arthur Schopenhauer*A fantasy of Arthur Schopenhauer*アルトゥル・ショーペンハウアー幻想

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 „Irene! Irene!", jemand rief meinen Namen. Wer konnte das sein? Ich wachte auf und blickte auf eine graue Krankenhauswand. „Es sieht so aus, als wärst du wach! Irene, ich war so besorgt!" Mein Körper fühlte sich schwer an. Mutti? Und ein Arzt? Mein verschwommener Blick fiel auf das vertraute Gesicht meiner Mutter und einen älteren Arzt mit weißem Kittel. „Du bist auf dem Hauptfriedhof gestürzt und wurdest mit dem Krankenwagen eingeliefert," sagte meine Mutter, „und du hast hysterisch geschrien und warst ganz desorientiert." „Tut Ihr Kopf weh?", erkundigte der Arzt sich besorgt, „Auf dem CT war nichts Auffälliges zu sehen." Er begann, sorgfältig meinen Kopf abzutasten, um zu sehen, ob es äußere Verletzungen gab. „Es geht mir gut. Darf ich ein bisschen schlafen?" Ich war mir noch nicht sicher, ob ich mich wieder in meiner Welt befand, deswegen gab ich mein Bestes, meine Stimme unter Kontrolle zu halten. „Selbstverständlich", erwiderte der Arzt, „schlafen Sie ein wenig." „Frau Hofmann", wandte er sich an meine Mutter, „so weit ist alles in Ordnung. Ihre Tochter ist wieder bei Bewusstsein und die Testergebnisse sind unauffällig. Wir werden sie für ein paar Tage sicherheitshalber zur Beobachtung hier behalten." Beim Einschlafen hörte ich, wie sich meine Mutter mit dem Arzt über mich unterhielt, aber es fühlte sich an, als ginge es um die Belange einer anderen Person. Meine Mutter schien zu weinen. Nach ungefähr zwei Tagen wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. In dieser Zeit wurden zahlreiche Untersuchungen gemacht, aber alles schien in Ordnung zu sein. Laut meiner Mutter rief eine Person, die mich während ihres Spaziergangs auf dem Zentralen Friedhof auf dem Boden liegen sah, einen Krankenwagen. Ich wollte mehr über Arthur Schopenhauer und seine Geliebte wissen und machte mich auf den Weg in die Bibliothek. Dort gab es sicherlich viele Bücher mit dem Portrait Schopenhauers. Da waren die braunen Haare über der breiten Stirn, die schmale Nase und die dünnen Lippen…und die Frau, die genauso aussah wie ich, hieß Caroline Medon. Neugierig las ich den Eintrag über Caroline Medon: 1823 bekam Caroline ein Kind, dessen Vaterschaft Schopenhauer vehement ablehnte. 1826 war sie erneut schwanger, erlitt jedoch eine Fehlgeburt. Als Schopenhauer 1831 vor der Cholera-Epidemie aus Berlin zu Frankfurt am Main floh, lehnte Caroline es ab, ihren inzwischen fast neunjährigen Sohn Carl zurückzulassen, was zum Bruch ihrer Beziehung führte. Anschließend arbeitete sie als Sängerin am Königsstädtischen Theater. Schopenhauer vermachte ihr nach seinem Tod 5.000 preußische Taler. Sie selbst lebte etwa 22 Jahre länger als Schopenhauer und wurde schließlich in Berlin beigesetzt. Ich weiß nicht, was die Verbindung zwischen Caroline und mir war. Ich bin Irene Hoffman, jetzt 32 Jahre alt und lebe in dieser Zeit. Allerdings bleibt diese Erfahrung sehr lebendig in mir. Am Samstag habe ich wieder den Frankfurter Zentralfriedhof besucht, mit einem Strauß rosa Rosen. Es schien, als wartete das Grab darauf, dass ich dorthin kam. „Arthur, hast du auf mich gewartet ...?" Irgendwie musste ich lachen. Ich legte die Blumen auf das Grab und kniete nieder. Ich legte leise meine Lippen auf den kalten Stein, in den Arthur Schopenhauers Name gehauen wurde. Ende ーーーーーーーーーーーーーーーーーーーーーー “Irene! Irene!", someone called my name. Who could that be? I woke up and looked at a gray hospital wall. “It looks like you're awake! Irene, I was so worried! " My body felt heavy. Mom? And a doctor? My blurry eyes fell on the familiar faces of my mother and an elderly doctor in a white coat. "You fell at the Central Cemetery and were brought in by ambulance," said my mother, "and you screamed hysterically and were completely disoriented." "Is your head hurting?", asked the doctor, worried, "Nothing abnormal to be seen on the CT." He began to feel my head carefully to see if there were any external injuries. "I'm fine. Can I get some sleep? " I wasn't sure I was back in my world yet, so I did my best to keep my voice under control. "Of course," replied the doctor, "get some sleep." "Mrs Hofmann," he adressed my mother, "so far everything is fine. Your daughter is conscious again and the test results are normal. We'll keep her here for observation for a few days to be on the safe side ." As I fell asleep, I heard my mother talking to the doctor about me, but it felt like someone else's business. My mother seemed to be crying. After about two days, I was released from the hospital.Numerous examinations were made during this time, but everything appeared to be fine. According to my mother, a person who saw me lying on the ground while he was walking through the Central Cemetery called an ambulance. I wanted to know more about Arthur Schopenhauer and his mistress and made my way to the library. There were certainly many books there with the portrait of Schopenhauer. There was the brown hair over the broad forehead, the narrow nose and the thin lips ... and the woman who looked just like me was called Caroline Medon. I read the entry about Caroline Medon with curiosity: In 1823 Caroline had a child whose paternity Schopenhauer vehemently rejected. In 1826 she was pregnant again, but suffered a miscarriage. When Schopenhauer fled the cholera epidemic from Berlin to Frankfurt am Main in 1831,Caroline refused to leave her son Carl, who was now almost nine, which led to the breakup of their relationship. She then worked as a singer at the Königsstädtisches Theater. Schopenhauer bequeathed her 5,000 Prussian thalers after his death. She herself lived about 22 years longer than Schopenhauer and was finally buried in Berlin. I don't know what the connection was between Caroline and me. I am Irene Hoffman, now 32 years old and live in this day and age. However, this experience remained very much alive in me. On Saturday I visited the Frankfurt Central Cemetery again with a bouquet of pink roses.It seemed like the grave was waiting for me to get there. "Arthur, have you been waiting for me ...?" Somehow I had to laugh. I put the flowers on the grave and knelt down. I put my lips softly on the cold stone in which Arthur Schopenhauer's name was carved. end ---------------------------------------------------- 「イレーネ! イレーネ!!」  誰かが私の名前を呼んでいる。誰だろう…  と、目が覚める。気が付いたときに見たのは、灰色の病院の壁。 「目が覚めたようですね」 「イレーネ! 心配したのよ!!!」  身体が重い…。お母さん…??と、医者??  ぼかしたような見知らぬ風景に浮かび上がるのは見慣れた母と白衣を着た初老の医師の姿だった。 「あなた、中央墓地で倒れて救急車で運ばれたのよ!」    母がヒステリックに叫ぶように言うと、 「頭は痛くありませんか…? CTの結果では異常はありませんでしたが…」  と…医師は極めて冷静に私の頭を触り外傷が無いかを確かめているようだった。 「大丈夫です…。 少し眠ってもよろしいでしょうか?」  まだここが現実の世界なのだと確信が持てない自分が精一杯に、声を振り絞ると… 「構いません。 おやすみなさい」  と、医師は私に向かってそう言ってから、母に抑揚のない機械のような声で説明をしている。 「お母さん、もう大丈夫ですよ。意識も戻りましたし、お嬢さんの検査結果も異常ありませんでした。 念のために2、3日入院していただくことになりそうですが…」   もう一度意識を漆黒の沼の中に飛ばす瞬間に私はなおも続く母と医師との会話を遠く他人事のように聞いていた。母は泣いているようだった。  その後、私は2日ほど入院してから解放された。 色々と身体の中を検査をされたが特に問題があるわけではないようだった。  母の話によると、中央墓地で倒れていた私に気が付いた散歩中の人が、救急車を呼んでくれたのだそうだ。  そして…  私は、あの後、気になって図書館でアルトゥル・ショーペンハウアーについて調べてみた。ショーペンハウワ―の肖像画が描かれた本は確かに沢山あった。そして、そこに描かれていた肖像画にいたのは、確かにあの男だった… 神経質そうな鼻筋で唇の薄い髪の茶色いところも、額の広いところも全く同じの…  そして私そっくりのあの女は、カロリーネ・メドンという名前だった。  カロリーネ・メドン  その後の彼女の人生において1823年に生まれた子は、ショーペンハウワーによって自分の子では無いと拒絶され…1826年に再び妊娠した次の子供は流産した。ベルリンでコレラが1831年に流行り、このフランクフルトにショーペンハウワーが逃げて来た時、その9歳の息子カールを置いていけという彼の言葉を拒絶し、それがきっかけで二人の関係は完全に破綻する。  彼女はその後、ケーニッヒシュタット劇場で歌手として活躍した。  だがショーペンハウワーは、彼の死後5000プロイセンターラーを彼女に遺贈する。そして彼女自身はショーペンハウワーより22年ほど長く生きて、最後にベルリンに葬られた。  私とカロリーネとの間にどういう因縁があったのかは解らない。  私はイレ―ネ・ホフマン、今、この時代に生きる32歳だ。  ただ、あの体験だけは生々しいほどに私の中に残っている…  土曜日に私は再びあのフランクフルトの中央墓地を訪れた。  手にはピンクの薔薇の花束を持って。  墓はポツンと行儀よくそこで私の来るのを待っていた。 「アルトゥル、私を…待ってくれていたの?」  なんだか笑いがこみあげてくる…  私は墓の上に花束を置くと(ひざまづ)いてアルトゥル・ショーペンハウアーと刻まれた冷たい石に静かに唇を寄せた…   Ende 20419331-25a5-4853-89c6-02c87386a485 引用画像著作権表示は第一章最終頁 (1)
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